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Welches Bild hatten die G.I.s von den Deutschen?
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Die Amerikaner kommen als Besatzer. Für die G.I.s gilt das Fraternisierungsverbot (Verbot der Verbrüderung). Die Deutschen sind als Feinde zu behandeln und jeglicher gesellschaftliche Umgang mit der Bevölkerung ist untersagt. Zum einen werden Sabotageakte der Organisation Werwolf und anderer deutscher Untergrundbewegungen befürchtet. Zum anderen soll den Deutschen deutlich gezeigt werden, dass sie den Krieg zu verantworten haben und Mitschuld an den schrecklichen Gräueln tragen, die von deutscher Seite in dieser Zeit begangen wurden. 
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Massenbegräbnis von KZ-Gefangenen, die in den letzten Kriegstagen von ihren Wärtern ermordet wurden. (US Army)
.. Der Umstand, dass die Amerikaner in vielen Städten tausende von ausländische Zwangsarbeiter beispielsweise aus Russland, Polen, Italien, Jugoslawien, Frankreich, Tschechien, Belgien und den Niederlanden entdecken, die in überfüllten Lagern und Baracken unter schlimmsten Bedingungen leben müssen, bestätigt diesen Eindruck. 

Noch erschütternder ist das, was die amerikanischen Soldaten sehen, als sie mehrere Konzentrationslager befreien.

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Das warmherzige Willkommen durch  Einwohner, das viele Amerikaner schon nach kurzer Zeit erleben, wird zwar mit einer gewissen Freude aufgenommen, aber zugleich auch skeptisch gesehen. So beschreibt das 376. US-Infanterieregiment, welches am 25. April die militärische Verwaltung in Wuppertal übernimmt, seine Eindrücke von den dortigen Bewohnern folgendermaßen:
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„To the soldiers of the 8th Infantry Division, the first American soldiers to enter Wuppertal, it was just another German city, like all the others sullen and dazed by its sudden capture. But when the 376th arrived on the scene a few days later, Wuppertal was prepared to present yet another face. Resigned to the fact of defeat, the citizens, like true German opportunists, tried to show the American soldiers that they welcomed them as liberators from the vile Nazis. Although the G.I.s could not help being pleased at the warm welcome, they were not taken in by the Germans‘ quick-about-face.“
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Trotz der Skepsis über den schnellen Verhaltenswandel vieler Einwohner, von denen die meisten ihre nationalsozialistische Vergangenheit nur allzugern verdrängen, entspannt sich das Verhältnis zwischen Besatzern und Bevölkerung recht schnell. Das Fraternisierungsverbot, gegen das sich angesichts des großen Elends der Bevölkerung bei vielen G.I.s, von denen zudem ein großer Teil deutscher Abstammung ist, bald Widerstand regt, wird selten eingehalten und schließlich auch von offizieller Seite gelockert.
 
Kindern wird so mancher begehrte Schokoriegel oder Kaugummi zugeschoben und es entstehen freundschaftliche Kontakte zu Deutschen, bevorzugt zu den „Fräuleins“. Letzteres dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass die meisten G.I.s noch sehr jung - meist Anfang zwanzig - sind, und während ihres Kriegseinsatzes wenig Möglichkeiten zu Kontakten mit dem anderen Geschlecht hatten. ..
Fraternisierung (US Army)
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