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Artefakte

Masken für den Gasschutz

Die Angst in der Bevölkerung vor einem Angriff mit Giftgas während des Zweiten Weltkrieges war groß, besonders in Deutschland und England. Zum Schutz wurden große Mengen and Gasmasken produziert, die in eigens dafür erhältlichen Handtaschen, Kartons, Metallkanistern oder einfach nur mit einer starken Schnur um den Hals mit sich getragen werden konnten.
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Deutsche Volksgasmaske (VM 37)
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Die Volksgasmaske wurde in drei Größen hergestellt (Größe "M"= Männergröße, Größe "F"= Frauengröße, Größe "K"= Kindergröße). Sie bestand aus einem Maskenkörper und einem abnehmbaren Filter. Sie sollte vor allen chemischen Kampfstoffen schützen (mit Ausnahme von Leuchtgas).
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Zur sicheren Aufbewahrung der Gasmasken waren Metallbehälter mit Tragriemen erhältlich, die für den Transport umgehängt werden konnten.
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Deutsches Gasjäckchen
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Das Gasjäckchen war für Trage- und Laufkinder, die noch keine Volksgasmaske tragen konnten (bis etwa zum vierten Lebensjahr). Es bestand aus einem Jäckchen mit Überdruckventil, Anschlußstutzen und Außenfenster, einem Volksmasken-Filtereinsatz, einem Blasebalg mit Traggurt und einem Verbindungsschlauch. Der Blasebalg wurde nach Überstreifen des Jäckchens gleichmäßig im Zeitmaß der eigenen Atmung (etwa 15-20 mal in der Minute) betätigt. (Für Säuglinge und Liegekinder gab es ein spezielles Gasbettchen)



Englische Gasmaske für Frauen

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In England wurde die Gasmaske häufig in einer eigens dafür vorgesehenen Handtasche mit sich geführt. Die Handtaschen gab es zunächst aus Leder, aber aufgrund des zunehmendem Ledermangels wurden diese bald durch Taschen aus Lederimitat ersetzt.

In einer durch einen Reissverschluss zu öffnenden Seitentasche auf der Rückseite ließen sich Papiere und andere Unterlagen deponieren.

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Englische Gasmasken für Kinder
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Die rot-blaue Gasmaske für Kinder erhielt bald den Spitznamen "Mickey Mouse mask", weil die Kinder damit ein wenig aussahen, wie der Cartoon Charakter. Die bunte Farbgestaltung sowie der Spitzname trugen dazu bei, den Kindern die Angst vor dem Tragen der Maske zu nehmen. Die Maske wurde in einem Pappkarton aufbewahrt, der mit einer Schnur um den Hals getragen werden konnte. 
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Auch beim Militär wurde dem Schutz der Soldaten vor giftigen Gasen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Spezielle Gasmasken wurden für den Gebrauch im Kampf entwickelt. Im folgenden einige Modelle der US Army.

US M3 Lightweight Service Gas Mask 
(mit M10 Breathing Filtration Canister und Cotton Gas Mask Carrier)
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 Das M2 Vorgängermodell war zwar technisch vorbildhaft, wog aber etwa 5 Pounds. Bei der M3 Maske wurde der Gasschlauch verkürzt und der Filterkanister verkleinert, so dass die Maske nur etwa 3 1/2 Pounds wog, wobei dennoch fast der gleiche Schutz gewährleistet werden konnte. 

Um auch die Haut vor der ätzenden Wirkung von Senfgas zu schützen, war es besonders wichtig den empfindlichen Halsbereich abzudecken. Zu diesem Zweck wurde entweder eine spezielle imprägnierte Kappe verwendet oder zur Not die Kapuze der Feldjacke eng um die Maske zusammengezogen.

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US M5-11-7 ASSAULT SERVICE GAS MASK
(mit M7 Gas Mask Carrier)

Gegen Ende des Krieges wurde es für den US Chemical Warfare Service immer wichtiger eine leichte Gasmaske für Fallschirmjäger und amphibische Kampfgruppen zu entwickeln. Die M3 Lightweight Service Gas Mask wurde zu diesem Zweck abgewandelt. Anstatt den Filterkanister an einem Gasschlauch zu befestigen, wurde dieser gleich in die schwarze Neoprenmaske integriert, was die Bewegungsfreiheit des Kopfes und Körpers erhöhte. Berühmtheit erlangte die M5-11-7 ASSAULT SERVICE GAS MASK vor allem, weil sie am D-Day im Juni 1944 bei der Invasion der Allierten in der Normandie von den GIs mit sich geführt wurde. Die dazugehörige M7 Tragetasche bestand aus wasserfestem Material.
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Luftschutz-Hausapotheken
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Viele Keller in zivilen Gebäuden wurden während des Krieges als Luftschutz-Räume verwendet. Allerdings waren diese Keller in der Regel nicht bombensicher und boten auch keinen Schutz vor Giftgas (z.B. durch eine gasdichte Tür oder Gasschleuse). Aber zumindest erhielten sie in der Regel eine Luftschutz-Hausapotheke mit Medikamenten und Verbandsmaterial für den Notfall.
Im Deckel war eine Liste mit den Artikeln, die die Hausapotheke enthalten sollte sowie eine kurze Gebrauchsanweisung, wann und wie diese zu verwenden seien. 

Der Kasten konnte an der Wand aufgehängt werden, hatte aber auch einen Tragegriff am oberen Rand.

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........ Kleine LS-Hausapotheke

Der transportable Karton aus stabiler Pappe war eine Variante mit auf die wesentlichen Inhalte reduziertem Bestand. 

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Luftschutz-Haustafel
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Die Luftschutz-Haustafel informierte die Einwohner eines Hauses über die mit Kreide einzutragenden verschiedenen Ansprechpersonen im Falle eines Bombenalarms u.a. des zuständigen Polizeireviers - L.S. Reviergruppe, des Blockwarts, Luftschutzhauswarts, der Hausfeuerwehr und der Laienhelfer.

Die Tafel etnhält unten einen Schuber, der nur auf Anordnung der Polzei zu öffnen war und weitere Informationen für den Notfall enthielt.
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Löschutensilien
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Die Einhei
ts-Luftschutzhandspritze war für den privaten Gebrauch und ermöglichte den Bewohnern eines in Brand geratenen Hauses vor Eintreffen der Feuerwehr mit den Löscharbeiten zu beginnen.
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...... kkkkkkkk .Papiertüte zur Befüllung mit Löschsand für den Luftschutz. Der Sand musste trocken eingefüllt und vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die Verwendung für Luftschutzzwecke erfolgte mit Zustimmung der Reichsanstalt der Luftwaffe für Luftschutz.

Beleuchtung
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........ Bunkerlicht
Als Notbeleuchtung in Bunkern und Schutzräumen dienten oft diese flachen Kerzen, die daher auch als Bunkerlicht bezeichnet wurden.

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AEG Dynamo-Taschenlampe

Dynamo-Taschenlampen hatten den Vorteil, ohne Strom zu funktionieren. Sie wurden allein durch Muskelkraft bedient. Noch heute verbinden viele Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges das Geräusch, das diese Lampe beim Betrieb erzeugt, mit den Nächten, die sie in Bunkern oder Schutzräumen verbracht haben.
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