.
Die Schwarzmarktzeit 1945-1948

Das Ende der Schwarzmarktzeit

.
In den drei Westzonen (amerikanische, britische und französische Besatzungszone) stellte die Währungsreform den Wendepunkt dar und läutete das Ende der Schwarzmarktzeit ein.
.
Quelle: Die Schwarzmarktzeit, Bild 144.
Geldausgabestelle
.. Am 21. Juni 1948 wurde die Deutsche Mark (DM) alleingültiges Zahlungsmittel. Einen Tag zuvor, am 20. Juni, hatte jeder Bürger ein „Kopfgeld“ von 40 DM gegen Abgabe von 60 Reichsmark erhalten. Zwei Monate später gab es noch einmal 20 DM.

Vor den Geldausgabestellen bildeten sich lange Schlangen

.. Quelle:Bildberichte aus dem Ruhrgebiet, S.143, Peter Kleu
Pro Person 40 DM, 
Essen, 20. Juni 1948
.
Die Abwertung der alten Währung erfolgte bei Sparguthaben im Kurs von 10:1. Löhne, Gehälter und Mieten wurden 1:1 umgewertet. Gewinner der Reform waren diejenigen, die über Sachwerte verfügten, während Sparer und Besitzer von großen Bargeldvermögen, die Zeche zahlten. 

Rechtes Bild: Vor der Sparkasse in der Kapuzinerstraße, Essen 20. Juni 1948. 

... Quelle:Bildberichte aus dem Ruhrgebiet, S.142. Peter Kleu
.
Quelle:Bildberichte aus dem Ruhrgebiet, S.143. Willy van Heekern
Nach der Währungsreform, Essen, Juni 1948
.. Viele Ladenbesitzer hatten vor der Reform ihre Waren gehortet, da sie erhöhte Verluste befürchteten, wenn sie diese noch gegen die alte Währung abgeben würden. Dieses Zurückhalten der Ware hatte unmittelbar vor der Reform zu einer weiteren Versorgungskrise geführt. Um so überraschter waren die Verbraucher, als am Stichtag der Währungsumstellung die zuvor noch leeren Läden plötzlich wieder prall gefüllt waren.
.
Mit der Währungsreform entfielen weitgehend Preisbindung und Bewirtschaftung (Rationierung). Dadurch wurde eine Marktpreisbildung möglich und die Verhältnisse normalisierten sich. 

Zwar kam es anfänglich im Anschuß an die Reform zu einer rapiden Preiserhöhung und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, aber dem Schwarzmarkt wurde durch die weitgehende Stabilisierung der Währung die Grundlage entzogen und er verschwand bald spurlos.

...
Quelle: Als Bremen amerikanisch war.
Ab dem 1. März 1950 gab es Fleisch und Wurst wieder ohne Marken. Die Stände der Schlachter waren voll - aber jetzt war das Geld knapp.
.
In der Sowjetischen Besatzungszone wurde drei Tage später, am 23. Juni 1948, als Reaktion auf die Währungsumstellung in der Westzone ebenfalls eine Währungsreform durchgeführt. Diese sollte verhindern, dass Reichsmark-Bargeld aus der Westzone in größeren Menge in die Sowjetische Besatzungszone abfließen und dort zu einem rasanten Anstieg der Inflation führen würde. 
.
Klebemarke auf einem 1 Rentenmarkschein
.. Da neues Geld noch nicht gedruckt war, wurden als Notlösung die alten Reichsmarkscheine und Rentenmarkscheine zunächst mit Coupons beklebt. Im Volksmund hieß die neue Währung daher auch „Klebe-„ oder „Tapetenmark“. Jeder Bürger erhielt 70 Mark sofort ausbezahlt, die im Verhältnis 1:1 umgetauscht wurden. 

(Anmerkung zur Rentenmark: Die Rentenmark kam 1923 in Umlauf und sollte helfen, die deutsche Inflation in den 20er Jahren zu stoppen. Sie war durch einen Gegenwert gedeckt, der aus Rentenpapieren über Sachwerte bestand. Die Rentenmark wurde zur Papiermark im Verhältnis 1:1 Billion getauscht und blieb neben der 1924 eingeführten Reichsmark bis 1948 gültiges Zahlungsmittel. Die Reichsmark galt zur Rentenmark im Verhältnis 1:1)

Da die Zwangsbewirtschaftung aber beibehalten wurde, verbesserte sich der Lebensstandard für die Bevölkerung in der sowjetischen Besatzungszone nicht spürbar.

.
Copyright © 2008 LG3949.de 
.
 [Homepage