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.Die United Service Organizations (USO)

- Entstehung -
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Auf Initiative von Präsiden Roosevelt wurde am 4. Februar 1941 in New York ein Dachverband gegründet, der die Arbeit von 6 zivilen Hilfsorganisationen koordinieren sollte, um eine verbesserte heimatliche Unterstützung des amerikanischen Militärpersonals zu gewährleisten. Diese anfänglichen 6 Hilfsorganisationen waren die „Young Women’s Christian Association“ (YWCA), die“ Young Men’s Christian Organisation“ (YMCA), der „National Catholic Community Service“ (NCCS), das“ National Jewish Welfare Board“ (NJWB), die „Traveler’s Aid Association“ (NTAA) und die „Salvation Army“.
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Der Name der neugegründeten privaten gemeinnützigen Vereinigung war „United Service Organizations for National Defense“, später abgekürzt zu „United Service Organizations“. Die USO sollte die männlichen und weiblichen Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte sozial und moralisch unterstützen, indem sie vor allem ein möglichst vielfältiges Freizeitangebot für die dienstfreien Zeiten zur Verfügung stellte. 
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Quelle:The Women's Memorial
USO Club in Hawaii
mit "Service Women's Lounge"
........ Amerikanische Militärangehörige waren in ganz Amerika aber auch an vielen anderen Orten in der Welt stationiert. Für viele von ihnen war es das erste Mal, dass sie fern von ihrem Zuhause waren und sie sehnten sich nach einem nicht-militärischen Umfeld, wo sie entspannen konnten - ein „Home away from home“. 

Die USO unterhielt während des Zweiten Weltkrieges an über 3000 Orten Clubs und ermöglichte über 12 Millionen Männern und Frauen in Uniform eine „Auszeit“ vom Krieg. 

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Präsident Roosevelt wurde zum ersten USO Ehrenvorsitzenden ernannt, eine Position, die jeder amerikanische Präsident in der Nachfolge ebenfalls übernommen hat. Finanziert wurde und wird die USO auch heute noch ausschließlich über private Spenden. ........

Präsident Franklin Delano Roosevelt 
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- USO Clubs und Canteens -
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USO Club in Austin, Texas
........ USO Clubs und Canteens wurden überall auf der Welt eröffnet. Allein in Amerika, stellte die Regierung 300 Gebäude für USO Einrichtungen zur Verfügung. 

Da dieses Kontingent bei weitem nicht ausreichte, wurden selbst an eher ungewöhnlichen Orten USO Einrichtungen beherbergt wie zum Beispiel Kirchen, Blockhütten, Museen, Schlössern, Scheunen, Yacht Clubs, Eisenbahn-Schlafwagons und alten Mietshäusern. 

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In den USO Clubs konnte man sich treffen, tanzen gehen, Filme anschauen, Gesellschaftsspiele spielen, Sport treiben oder Musik hören. Man hatte dort auch die Gelegenheit, sich einfach mal in Ruhe zu unterhalten, Briefe nach Hause zu schreiben, ein Buch zu lesen, bei Bedarf seelischen Beistand einzuholen oder einfach eine Tasse Kaffee zu trinken und Doughnuts zu essen.

Viele Clubs stellten Waschgelegenheiten zur Verfügung und boten die Möglichkeit, seine Sachen zu bügeln und in Ordnung zu bringen. Darüberhinaus wurde bei der Suche nach Verwandten geholfen und Informationen über Stadtrundfahrten erteilt. Während ihres Höhepunktes im Jahre 1944 unterhielt die USO mehr als 3000 Clubs. 

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Titelblatt der Saturday Evening Post, Februar 1942
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Quelle: USO
Mitglieder einer mobilen USO Canteen verteilen
Doughnuts an amerikanische Soldaten.
...... Es gab auch motorisierte USO Einheiten, die den Soldaten in abgelegenen, schwer erreichbaren Gebieten eine willkommene Abwechslung boten. 

Als "Mobile USO Canteens" versorgten sie Soldaten mit Essen und Getränken. Einige Fahrzeuge waren auch mit Filmprojektoren und dringend benötigten Versorgungsartikeln ausgestattet.

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Der Krieg hatte in Amerika wie nie zuvor ein Gefühl der Solidarität und nationalen Einheit beschworen, das bei vielen den Wunsch weckte, auch als Zivilist aktiv etwas zur Unterstützung der Truppen beizutragen. An der Heimatfront meldeten sich zahlreiche junge Frauen aus den örtlichen Gemeinden freiwillig als USO Hostessen. Sie tanzten in den USO Clubs mit den Soldaten, spielten mit ihnen Karten und Ping Pong. Sie halfen ihnen, Briefe zu schreiben, nähten Knöpfe an, bemannten Fotostudios, Werkstätten und Bibliotheken. Die USO verteilte allein 13 Millionen Bücher und 3 Millionen Magazine an das in der ganzen Welt stationierte amerikanische Militärpersonal. Bis zum Ende des Krieges, hatten mehr als 1,5 Millionen Amerikaner ehrenamtlich in ihrer Freizeit für die USO gearbeitet.  ....
Quelle: www.normajacketucker.com
USO Hostess Jacke Tucker wurde zur "National USO. Queen of 1944" gewählt
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Quelle: http://www.nebraskahistory.org/
USO Club für Afro-Amerikaner in Nebraska
.... Obwohl die USO öffentlich verkündete, dass in den USO Clubs alle Männer und Frauen in Uniform ohne Unterscheidung ihrer Rasse, Glaubens oder Hautfarbe willkommen seien, gab es de facto - wie auch im Militär - weiterhin oft eine Segregation (Rassentrennung). 

So wurden zum Beispiel USO Clubs ausschließlich für afro-amerikanische Soldaten eingerichtet und afro-amerikanische Künstler spielten zumeist ausschließlich vor afro-amerikanischen Einheiten. 

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- Stage Door Canteens -
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Auch viele Künstler aus dem Showbusiness wollten Ihren Beitrag für die Truppen leisten. So enstand am Times Square in New York die erste "Stage Door Canteen". Dort konnten weibliche und männliche Militärmitglieder Film- und Showstars treffen, die sie mit einem abwechslungsreichem Programm unterhielten, mit ihnen tanzten und sogar Essen und Getränke kostenlos für sie servierten. Weitere "Stage Door Canteens" eröffneten schließlich überall im Land. Die Stage Door Canteens wurden von der American Theatre Wing Organisation geführt. .......
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Bette Davis bedient Soldaten 
in der Hollywood Canteen
........ Besonderer Beliebtheit erfreute sich die 1942 in Hollywood/Californien eröffnete "Hollywood Canteen", für deren Entstehen sich Bettie Davis und John Garfield maßgeblich eingesetzt hatten. Bettie Davies übernahm auch die Leitung der Einrichtung. Das Projekt war sehr erfolgreich und zahlreiche Hollywoodgrößen stellten hier  ehrenamtlich ihre Dienste zur Verfügung. 
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- USO Camp Shows -
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Am 30. Oktober 1941 wurde mit der USO Camp Shows, Inc. eine gesonderte Körperschaft ins Leben gerufen, die sowohl in abgelegenen wie auch frontnahen Gebieten ein Unterhaltungsprogramm für die Truppen bereitstellen sollte. Die USO Camp Shows, Inc. war der USO angegliedert und wurde von ihr unterstützt. 
 
Unterhaltungskünstler unterschiedlichster Couleur (Schauspieler, Sänger, Tänzer, Mimen, Musiker, Jongleure sogar Maler, die Skizzen von den G.I.s anfertigten, damit diese sie dann nach Hause senden konnten) meldeten sich freiwillig und reisten durch die USA und die ganze Welt, um mit ihren USO Camp Show Auftritten die amerikanischen Truppen zu unterhalten. .....
Bob Hope 1945 in Fritzlar/Deutschland
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Marlene Dietrich
in ihrer USO Uniform
........... Viele bekannte Hollywood Filmstars beteiligten sich wie zum Beispiel Bing Crosby, Judy Garland, Bette Davis, Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Frank Sinatra, Marlene Dietrich, Ann Sheridan, die Marx Brothers, James Cagney, James Stewart, Gary Cooper, Danny Kaye, Al Jolson, Fred Astaire, die Andrews Sisters, Joe E. Brown, Lucille Ball, Glenn Miller, Martha Raye, Mickey Rooney, Betty Hutton, Dinah Shore und Bob Hope. 
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Wo auch immer die Truppen waren, wurden sie von USO Entertainern unterhalten ob in den Wüsten Ägyptens, der kalten Tundra Alaskas, in dem vom Krieg verwüsteten Belgien, auf isolierten Patroullieposten wie Bermuda, den Schlüsselhäfen Brasiliens, den Dschungeln von Burma, dem kalten Ödland im Westen Canadas, der Frontlinie in China, dem Schlachtfeld Deutschland, dem von Bomben bedrohten England, der Kampfzone in Frankreich, dem eisigen Grönland, dem tropischen Guam, der pazifischen Bastion Hawaii, der kriegswichtigen atlanischen Insel Island, den sowjetischen Luftkorridoren von Iran und Irak, dem mediterranen Italien, der atlantischen Schiffsbasis Labrador, dem vom Krieg gezeichneten Luxemburg und den Niederlanden, dem Regenwaldversorgungspunkt von Neukaledonien, dem rauen Kriegsgebiet der Philippinen oder der Sowjetunion. ......... Quelle: Alaska's Digital Archives
USO Künstlerin unterschreibt Autogramme
für Matrosen in Alaska
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Die USO Künstler, die neben USO Clubs auch in Militärstützpunkten, in Feldlagern und Krankenhäusern auftraten, erhielten bald den Spitznamen “Soldiers in greasepaint” (Soldaten in Theaterschminke).
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Quelle: http://www.airmuseum.ca
USO Show an Bord des Schiffes 1945, 
Pearl Harbor / Honululu 
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Quelle: http://www.nebraskastudies.org/
USO Entertainerin 
im Fort Crook Hospital in Omaha
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Wie die Auftritte der USO Künstler einen entscheidenden Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Moral der Truppe hatten, prägten die Tourneen auf der anderen Seite auch die USO Künstler nachhaltig. Die Soldaten, ausgehungert nach Unterhaltung, waren ein so dankbares und begeisterungsfähiges Publikum wie es die Künstler nach dem Krieg nie wieder erleben sollten. Auch einte die gemeinsame Erfahrung in gewisser Hinsicht Hollywood, da durch die langen, oft sehr strapaziösen Touren viele dauerhafte Freundschaften zwischen den Künstlern entstanden. 
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........ Im Herbst 1942 starteten Kay Francis, Carole Landis, Martha Ray und Mitzi Mayfair ihre USO Tour, die sie nach England, Bermuda, Afrika und Ireland führte. 1944 wurde der Film "Four Jills in a Jeep" über ihre Erlebnisse während der Tour gedreht. 
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Die USO Künstler waren oft den gleichen Gefahren ausgesetzt wie die Soldaten. Sie waren nicht sicher vor Angriffen der Feinde und viele erkrankten aufgrund mangelnder hygienischer und medizinischen Versorgung oder infolge der enormen Strapazen. 

Mehrere USO Entertainer starben oder wurden während ihrer USO Touren schwer verletzt. Unter anderem wurde Musicalstar Tamara Dreisen 1943 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Lissabon getötet, während die Sängerin Jane Froman, die im gleichen Flugzeug mit ihr reiste, schwer verletzt überlebte.

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Jane Froman auf USO Tour
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Zwischen 1941 und 1947 gab es mehr als 428 000 USO Camp Show Aufführungen, bei denen mehr als 173 Millionen Militärangehörige von den Künstlern unterhalten wurden. USO Camp Show Touren wurden 1947 eingestellt, angesichts des nahenden Korea Krieges aber 1951 wieder ins Leben gerufen. 1957 wurde die USO Camp Show, Inc. schließlich aufgelöst und die Aufgabe, die sie erfüllte, wurde von der USO übernommen und bis heute weitergeführt.
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